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Die neue Verkehrskultur – Ein Mobiltätskonzept für Dresden

Im Rahmen des Moduls „Design Practice 2“ im Master 2. Semester, beschäftigten wir uns mit dem Thema Verkehrswende unter dem Motto „Routes and Routines“.

In unserer Gruppe haben wir uns vor allem mit der Idee beschäftigt, den nachhaltigen Verkehr im Stadtraum sichtbarer zu machen. Dabei sind wir nicht von einer Umstrukturierung des Verkehrs ausgegangen, sondern von einer autonomen Verkehrswende. Dazu haben wir eine neue Verkehrskultur, welche den Fahrradverkehr priorisiert, entworfen. Dazu beschäftigten wir uns mit Themen wie Gemeinschaft, Kultur, Zusammenhalt und Sichtbarkeit. Die zentrale Frage war:

Wie kann man eine nachhaltige Verkehrskultur fördern und etablieren und dabei den Verkehrsraum gleichberechtigter für Verkehrsteilnehmende aufteilen?

Ich war in erster Linie für die Entwicklung der Vision und des Konzepts verantwortlich. Des Weiteren erarbeitete ich die Grundlagen mittels Moodboards, Zielgruppenforschung und Konkurrenzanalyse. Bei der späteren Ausarbeitung war ich für die Gestaltung des Corporate Designs verantwortlich, welches Farben, Typografie, Bildwelt und Gestaltungselemente umfasste.

Als krönenden Abschluss durfte ich das Mobilitätskonzept von ur:base im Cosmo Wissenschaftsforum im Rahmen der Veranstaltung „Architektur trifft Design“ am 1. März 2023, von „Wir gestalten Dresden“ in einem Impulsvortrag vorstellen.

Gruppenaufteilung

In einer Art Verantwortlichkeitsmatrix wurden die verschiedenen Aufgaben oder Arbeitspakete aufgelistet und den entsprechenden Gruppenmitgliedern zugeordnet. Dadurch wurde deutlich, wer für welche Aufgabe verantwortlich ist, wer beteiligt ist und wer konsultiert oder informiert werden muss. Durch klare Linien zwischen den Aufgaben und den zugehörigen Mitgliedern werden die Abhängigkeiten innerhalb des Teams verdeutlicht.

Leitidee

Ziel war es, eine nachhaltige Verkehrskultur zu schaffen, indem eine starke Gemeinschaft aufgebaut wird, die sich für mehr Raum in der Stadt einsetzt. Durch eine blühende Kultur sollen Probleme wie fehlende Radwege und mangelnde Sicherheit gelöst werden. Durch die Bildung einer starken Gemeinschaft soll eine nachhaltige Veränderung der bestehenden Verkehrskultur möglich werden.

Zielgruppen – und Marktanalyse

Als Primärzielgruppe gelten Autofahrer:innen [weltoffenes und nachhaltigkeitsbewusste Adaptiv-Pragmatische Milieu], welche für den Umstieg auf nachhaltigere Verkehrsmittel begeistert werden sollen. Diese dienen der Scharnierfunktion zu umliegenen, schwer erreichbaren Zielgruppen. Zusätzlich werden Radfahrer:innen angesprochen [Expeditives Milieu und Neu-Ökologisches Milieu], welche bereits die Trendwende unterstützt und als Vorreiter sichtbar sind. Außerdem werden Fußgänger:innen, darunter Tourist:innen und Einheimische, angesprochen, die schöne Spazierrouten und besondere Orte in der Stadt entdecken möchten.

Mia Lorenz, 24 Jahre alt
Neo-Ökologisches Milieu
Will: Raum für Nachhaltigkeit und Wandel, kein Greenwashing, Raum für Verkehrspolitik, Hippe und zwanglose Atmosphäre und Flexibiliät

Zielgruppe in ihrer gesellschaftlichen Position nach Sinus

Positionierung von ur:base in der Lymbic Map.

Die Farbwelt der Mitbewerber*innen, sowie deren Logos im Vergleich. Untersucht wurden die App’s Komoot, Bike citizens und die Dresdender „Mobi“-Punkte. Die Farben von ur:base sollten sich davon abgrenzen.

Vision

Die ur:base soll daher Identifikationspotenzial bieten, einen Treff- und Anknüpfungspunkt für Teilnehmer:innen und Interessierte an der neuen Verkehrskultur darstellen und eine praktische Unterstützung für noch Autofahrende sein, ihre Wege und Routinen nachhaltig und sozialverträglich zu verändern.

Kommunikationskonzept

Die Kommunikation soll neugierig machen, klar formuliert sein und eine persönliche Ansprache beinhalten. Die ur:base soll einladend, offen und herzlich nach außen wirken und zum Mitmachen, Verweilen und Genießen einladen. Funktionalität und Nutzen sollen auf den ersten Blick erkennbar sein.

Corporate Design

Die Farbwelt des Corporate Designs wirkt sportlich, aktiv und klar und weist Retrobezüge auf. Damit soll der Kultcharakter der Verkehrskultur unterstützt werden.

Die Schrift “Shrimp” wirkt jung, kreativ und urban und wird für Überschriften sowie für das Logo verwendet. Die Schrift „Titilium Web“ wird für den Fließtext und in der App verwendet. Sie ist modern, klar und gut lesbar und vermittelt Einfachheit im Design.

Die diagonalen Streifen greifen die Sperrzonen für den Autoverkehr auf und sind ebenso klar und einfach in der Bildsprache.

Die Bildwelt für ur:base besteht aus Retro-Fotografien in Schwarz-Weiß. Sie zeigen die lange Tradition der Fahrrad- und Fußgängerkultur, die Leichtigkeit und Freiheit, aber auch gesellschaftlichen Fortschritt wie die Emanzipation der Frau. Als ur:base wollen wir daran anknüpfen und diese Kultur weiterführen. Die Fotografien wurden hierfür modifiziert, indem die Personen ausgeschnitten und mit urbanen Strukturen (Beton-Struktur) kombiniert wurden.

Tankstellen als Symbol für die Autokultur und als „Hafen“ und Treffpunkt für die Automobil-Community, welche auch die Pflege und Wiederherstellung beinhaltet.

Sperrzonen für den Autoverkehr sind Freiflächen für Fußgänger*innen und Radfahrende

Werbemittel

Die Postkarten liegen als Werbemittel für ur:base z.B in Szene-Cafés und Bars aus und bieten Interessierten eine Zugangsmöglichkeit zur neuen Verkehrskultur. Sie enthalten eine kurze Beschreibung des Projekts auf der Rückseite und einen QR-Code zum Herunterladen der App. Auf der Vorderseite wird in unterschiedlichen Varianten mit dem Wort „Parkplatz“ gespielt. Was könnte der Parkplatz noch sein? Wir versprechen, mit ur:base werden Parkplätze zu „Spielplätzen“, „Sonnenplätzen“, „Rastplätzen“ oder „Werkplätzen“. Die Postkarten kann sich die Zielgruppe in der Wohnung hängen und zum Beispiel in einer WG-Küche für kleine Hingucker sorgen.

Die Postkarten „Rastplatz“ und „Sonnenplatz“

Auf der Postkarten-Rückseite werden Interessierte dazu motiviert, am Projekt teilzuhaben.

Die Postkarten „Werkplatz“ und „Spielplatz“